Es ist mehr als bedauerlich, dass Arbeit über positive Verstärkung gleich gesetzt wird mit Bestechung, Futterautomat und Disziplin- und Grenzenlosigkeit. In vielen Diskussionen haben wir immer wieder die Erfahrung gemacht, dass gerade diese Schlagworte weniger Argumente sondern eher polemisch eingesetzte Symptome einer tiefgreifenden Unkenntnis sind.
Erziehungsarbeit über positive Verstärkung führt zu einem Verständnis für den Hund, wie es mit anderen Mitteln nicht zu erreichen ist. Möchte man nämlich die gesamte Palette, alle Möglichkeiten dieser Lernform ausschöpfen, so muss man sich intensiv mit den Bedürfnissen des individuellen Hundes auseinandersetzen. Das ist anstrengender und anspruchsvoller als ein paar Regeln zur Rangreduktion zu befolgen, den Hund stimmlich zu unterdrücken oder körperlich zu attackieren. Der Lohn aber für diese Mühe ist eine Hund-Mensch-Beziehung voller Vertrauen und Sicherheit.
Vertrauen = Sicherheitsgeschichte
Positive Verstärkung bedeutet:
- Konzentration auf erwünschtes Verhalten
- Vielfältige Alltagsbelohnungen
- Den Hund fordern und fördern
- Unerwünschtes Verhalten verhindern und unterbrechen ohne das Tier zu ängstigen
Positive Verstärkung bedeutet nicht:
- Keine Grenzen setzen
- Belohnung nur über Futter
- Unerwünschtes Verhalten ignorieren
- Den Hund verwöhnen
- Den Hund vermenschlichen