Hunde aus zweiter Hand bringen neben ihren Hypotheken der Vergangenheit auch noch Überraschungen mit. Dies trifft besonders auf Hunde zu, die in einem Tierheim Zwischenstation gemacht haben. Hunde passen sich mit ihrem Verhalten immer an die jeweilige Umwelt an, und so ist es schlicht unmöglich, aus dem Verhalten des Hundes im Tierheim zuverlässige Schlüsse auf sein Verhalten in einem familiären Umfeld zu ziehen. Dies und die immer unvollständig bekannte, subjektiv geschilderte, geschönte oder übertriebene Vorgeschichte macht aus Tierheim-Hunden einen Sonderfall.
Wir haben ein Programm entwickelt, das nach der Vermittlung aus dem Tierheim ansetzt und das die weitere Entwicklung problematischen Verhaltens verhindert. Keiner der Hunde, die in den vergangenen 6 Jahren nach diesem Programm in die neue Familie integriert worden sind, wurde wieder abgegeben!
Das Integrationsprogramm erfordert von den neuen Bezugspersonen, dass sie ihren Hund als „weisses Blatt“ betrachten, welches im neuen Umfeld neu beschrieben wird. Sie müssen sich von dem lösen, was sie über den Hund erfahren haben und was sie sich von ihm erhoffen. Reine Beobachtung muss diese Hemmschuhe einer gelungenen Integration ablösen. Es gilt, typische Fehlerquellen wie Überforderung und unbedachte Handlungen (Futter wegnehmen, spontan anfassen, unter dem Tisch hervorziehen, …) durch einen mehrstufigen Plan zu ersetzen – auch wenn der Hund in den ersten Tagen noch so „lieb“ erscheint.
Management zur Verhinderung von Problemverhalten plus die Konzentration auf jedes erwünschte Verhalten helfen dem Hund, im neuen Umfeld immer mehr gutes Verhalten zu zeigen – sogar wenn er vorher als „Problemhund“ eingestuft worden ist.
Optimal ist es, wenn bereits im Tierheim der Hund mit den Trainingsprinzipien vertraut gemacht werden kann. Aber von einem Optimum ist man oft noch meilenweit entfernt! Deswegen bieten wir auch Schulungen für Gassigänger an!